Die städtebauliche Grundordnung des Quartiers ist geprägt von Wohnbauten aus den 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Der vorliegende Entwurf nimmt die Maßstäblichkeit dieser Umgebungsbebauung auf und interpretiert die raumbildende Qualität langgestreckter Gebäudezeilen unter Berücksichtigung zeitgemäßer Gesichtspunkte neu. Auch die differenzierte Höhenentwicklung und die großzügig bemessenen Abstandsflächen innerhalb der Gartenbereiche folgen den Ansätzen der Umgebungsbebauung.Insofern wird mit der vorgeschlagenen Bebauung eine Lücke in einem sonst städtebaulich intakten und homogenen Quartier geschossen.
Die Kubatur der neuen Baukörper orientiert sich zunächst an der denkmalgeschützten Nachbarbebauung: Höhe und auch Tiefe des Bestands werden ebenso von dort abgeleitet wie Materialität und Fassadengliederung. Der Strenge und Klarheit dieses äußeren Erscheinungsbilds steht eine stark differenzierte Anmutung im Innern der Anlage gegenüber:
Zu den Gartenbereichen hin werden die monolithischen Basisvolumina von einer offeneren und freieren Sekundärstruktur überlagert. Diese Sekundärstruktur kann in doppelter Hinsicht als „flexibler Lebensraum“ angesehen werden: Zum einen ermöglicht sie eine stärkere Differenzierung des Wohnungsangebots, mit der unterschiedlichen Raumbedürfnissen der Bewohner besser entsprochen werden kann. Zum anderen bietet diese Struktur mit Balkonen und Terrassen Entfaltungsspielräume bzw. mit Nischen und Loggien auch Rückzugsmöglichkeiten für individuelle Bedürfnisse der Bewohner.
Bauherr: Behrendt Wohnungsbau GmbH & Co. KG
Aufgabe: Wettbewerbsbeitrag
Bearbeitung: 2009